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HBB: Höhere Berufsbildung in der Logistik

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Die Regierung will die bürokratischen Hürden für Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen, die sich nach einer höheren beruflichen Bildung sehnen, abschaffen und hat Pläne dafür präsentiert.

Text: Redaktion Fahrplan

Mit der Lehre und den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen gibt es in Österreich ein gut etabliertes System der beruflichen Ausbildung. Die Lehrlingsausbildung war aber leider oftmals begrenzt – nur in 70 von insgesamt 215 Lehrberufen besteht die Möglichkeit zu Meisterprüfungen und in 40 zu einer Befähigungsprüfung. Die Folge: Eine höhere berufliche Bildung war eher die Ausnahme und nicht die Regel. In den restlichen 105 Lehrberufen mussten Bildungshungrige für eine tertiäre Höherqualifikation in eine akademisch-wissenschaftliche Bildungseinrichtung wechseln oder die ehemaligen Lehrlinge standen vor einer Vielzahl an möglichen Kursen, die aber oft schwer vergleichbar und damit einzuordnen sind. Um dem ein wenig entgegenzuwirken, hat das Wirtschaftsministerium Pläne für ein neues Projekt präsentiert: die Höhere Berufsbildung (HBB).

„Wir setzen den Startschuss für einen Systemumbruch in der österreichischen Berufsbildung. Mein Ziel: Lehrabsolventinnen und -absolventen einen Weg der Weiterbildung sowie Chancen aufzuzeigen und zu ermöglichen", so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. In der Schweiz und in Deutschland haben sich bereits ähnliche Modelle etabliert und werden gut angenommen. „Wenn wir unseren Lehrlingen die besten Berufschancen und die beste Ausbildung bieten, ist das auch ein Wettbewerbsvorteil im Rennen um die besten Köpfe. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels muss unsere Lehre so attraktiv wie möglich gestaltet sein", so Schramböck.

Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek bezeichnet die Etablierung der Höheren Berufsbildung als eine vielversprechende Chance, die Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschulbildung zu fördern und Personen mit beruflichen Qualifikationen mehrere Pfade einer weiterführenden Ausbildung zu ermöglichen. „Im Zuge der Reform zur hochschulischen Weiterbildung haben wir eine der Schnittstellen bereits umgesetzt, indem wir Personen mit einschlägigen Berufsqualifikationen eine akademische Weiterbildung mit einem Bachelor Professional und Master Professional eröffnen", so Minister Polaschek.

In einem ersten Schritt wird der Dialog mit Sozialpartnern, Bildungseinrichtungen, Experten sowie Unternehmensvertreterinnen und -vertretern gestartet. Darin werden die Eckpunkte für Qualifikationsentwicklung und -vergabe, Qualitätssicherung, Monitoring und wissenschaftliche Begleitung für die neue Bildungssäule festgelegt. Der nächste Schritt ist der Entwurf eines neuen Gesetzes.

Finde deinen Weg, schärfe deine Skills!

Das Wiener Unternehmen Quintlog ist ein Spezialist für Schulungen in der Logistik, wie dessen Gründerin und Geschäftsführerin Christine Reiterer erklärt. Das Angebot reicht von Kursen in der Betriebslogistik bis hin zu Vorbereitungslehrgängen zu Lehrabschlussprüfungen. Reiterer sieht ihr Unternehmen als eine Ergänzung zum bisherigen Bildungsangebot für Betriebe und Auszubildende im Umfeld der Warenwirtschaft und Logistik.

Das Bildungsangebot von Quintlog verbindet Theorie und Praxis und hilft damit, Zusammenhänge zu erkennen und das angeeignete Wissen einfach im Berufsalltag umzusetzen. Hierzu setzt das Unternehmen auf qualifizierte, zertifizierte Trainerinnen und Trainer sowie einen kontinuierlichen Austausch mit Betrieben und Interessenverbänden über den State of the Art. Chancengleichheit und Diversität sind dem Unternehmen wichtig, des- halb legt Quintlog einen besonderen Fokus auf die Förderung von Frauen und Personen mit einer diversen Herkunft sowie auf Sozialisation.

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