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Warum ein Logistikstudium?

© Ursula Röck
Mir war immer wichtig, dass ich etwas mache, das Zukunftsperspektive hat.
Melanie Hofer (studiert an der FH des BFI Wien)

Drei junge Menschen erzählen, warum sie sich für ein Logistik-Studium entschieden haben und was ein solches für sie so attraktiv macht.

Text: Anja Kossik

Wodurch wurden Sie motiviert, ein (berufsbegleitendes) Studium im Logistikbereich zu wählen? Was waren die wichtigsten Entscheidungskriterien?

Christoph Krammer: Da ich in der Schulzeit meine Probleme mit dem Lernen hatte, dachte ich, dass ich nach der Matura nie wieder lernen möchte. Doch während meiner Grundausbildung beim Bundesheer wurde mir klar, dass ich einerseits mein Wissen ausbauen und andererseits auch beruflich tätig sein will, da ich mich durch praktische Erfahrungen am besten weiterentwickeln kann. In meiner Schulausbildung lag mein Fokus auf Wirtschaft und Sprachen, daher haben sich meine beruflichen Interessen auch in diese Richtung entwickelt. Aufgrund der Kombination von wirtschaftlichen Interessen, einer Leidenschaft für Sprachen und dem Ziel, gleich in die Berufswelt einsteigen zu wollen, habe ich mich für ein berufsbegleitendes Studium in der Logistik entschieden, da ich damit alle drei Faktoren abdecken kann.

Melanie Hofer: Mir war immer wichtig, dass ich etwas mache, das Zukunftsperspektive hat und abwechslungsreich ist, dass ich nicht auf einen Bereich „festgenagelt" bin mit dem Studium – und auf den Logistikbereich treffen alle diese Punkte zu. Dass es berufsbegleitend ist, war mir auch wichtig, weil in der Theorie vieles immer sehr einfach klingt, die Praxis dann aber wesentlich komplexer ist. Die Arbeit neben dem Studium hilft mir definitiv, die Theorie besser zu verstehen, nicht nur „auswendig zu lernen" und dadurch auch kritischer zu hinterfragen.

Mika Hammerl: Meine Entscheidung für ein Studium im Bereich der Logistik hat viel damit zu tun, dass ich meine Matura an einer Berufsbildenden höheren Schule absolviert habe. Im Zuge des damaligen Lehrplans hatte ich schon in der Schule meine ersten Kontakte mit der Welt der Logistik, wodurch mein Interesse geweckt wurde. Weiters war es für mich wichtig, in meiner zukünftigen Karriere mit einer Thematik zu tun zu haben, bei der es darum geht, spannende Herausforderungen zu meistern und an neuen Konzepten zu arbeiten. Besonders im Verkehr entstehen immer wieder neue Innovationen, welche meine Begeisterung für den gesamten Aufgabenbereich der Logistik verstärken.

Was begeistert Sie heute an Ihrem Studiengang ganz besonders?

Christoph Krammer: Mir ist erst im Laufe meines Bachelor-Studiums für internationales Logistikmanagement bewusst geworden, was die Logistik für eine enorme Verantwortung trägt, um den Unternehmenserfolg zu garantieren. Und wie vernetzt dieses Netzwerk ist, damit alles reibungslos abläuft. Aus diesem Grund lernen wir in meinem Studium, dass Ziele leichter im Team erreichbar sind als allein, was für mich von besonderer Bedeutung ist. Die Logistik ist für viele Unternehmen eine unverzichtbare Grundlage geworden und die meisten unterschätzen, was eigentlich alles damit zusammenhängt und wie sich politische oder technologische Entwicklungen auf globaler Ebene auswirken.

Melanie Hofer: Definitiv die vielen unterschiedlichen Menschen, die man kennenlernt – vor allem wenn man berufsbegleitend studiert. Egal ob die Lektorinnen und Lektoren oder die eigenen Studienkolleginnen und -kollegen, alle kommen aus der Logistikbranche, aber jeder macht etwas anderes. Das Netzwerk, das sich dadurch bildet, ist einfach unbezahlbar. Abgesehen davon finde ich es besonders wertvoll, dass alle Lektorinnen und Lektoren aus dem Beruf kommen. Es wird immer viel diskutiert, die unterschiedlichen Meinungen ausgetauscht und nicht immer nur strikt nach Lehrplan vorgetragen.

Mika Hammerl: Besonders gefällt mir an meinem Studiengang Transportwirtschaft & Logistik, dass die verschiedenen Kurse super praxisorientiert sind und somit die gelehrte Theorie auf die tatsächlichen Herausforderungen in der Logistikwelt angewandt werden können. Zusätzlich haben Studierende die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Unterthemen zu wählen, damit sie beispielsweise ihr besonderes Interesse im Bereich der Mobilität oder dem Management von Verkehrsbetrieben nutzen können, um sich mit der Materie weiter zu beschäftigen. Für mich persönlich ist es eine perfekte Möglichkeit, meine Begeisterung für digitale und technische Innovationen zu nutzen und an spannenden Kursen teilzunehmen, um noch mehr darüber zu erfahren.

Was wären Ihrer Meinung nach die wichtigsten Argumente, die für ein Studium im Logistikbereich sprechen?

Christoph Krammer: Einerseits spricht ein umfassender Überblick über die internationale Situation im Waren- und Informationsfluss für dieses Studium. Dadurch beginnt man, ein „bigger picture" zu entwickeln und sein Auffassungsvermögen zu erweitern. Durch ein Studium im Logistikbereich lernt man, dass es unfassbar wichtig ist, ein stabiles Netzwerk zu halten. Das kann einem genauso im privaten Umfeld weiterhelfen. Zusätzlich ist der Nachhaltigkeitsaspekt in der Logistik unausweichlich, da dieser Wirtschaftssektor einen der größten Anteile am Gesamtemissionsausstoß trägt. Deshalb lernt man, dass noch einiges an Arbeit zu tun ist, damit die Logistik eines Tages nachhaltig wirtschaften kann, ohne der Umwelt und ihren Stakeholdern (uns Menschen) zu schaden.

Melanie Hofer: Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit – Dinge, die vor 10-15 Jahren noch unbedingt von Menschen gefertigt werden mussten, werden jetzt durch Maschinen ersetzt. Im Logistikbereich wird ebenfalls viel geforscht und digitalisiert, aber die Logistikbranche ist eine Branche, die nicht komplett automatisiert werden kann. Auch durch die aktuellen Krisen wie die Covid-19-Pandemie und den Ukraine-Krieg wurde wieder deutlich, wie wichtig Logistik eigentlich ist. Logistik ist sehr vielfältig und reicht von der klassischen LKW-Disposition über Infrastrukturprojekte, die Lagerlogistik bis hin zum Logistik-Controlling. Ein Studium in der Logistikbranche ermöglicht einem einfach eine Vielfalt an sicheren Jobmöglichkeiten in einer innovativen Branche.

Mika Hammerl: Meiner Meinung nach sind die wichtigsten Argumente für ein Studium im Bereich der Logistik, dass beispielsweise der globale Transport von Gütern immer mehr zunimmt. Die Logistik spielt für nahezu alle Menschen auf der Welt eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Seien es die Lebensmittel, die man im Supermarkt kauft, oder wichtige Medikamente, welche innerhalb von wenigen Stunden von A nach B transportiert werden müssen. Logistik ist wichtiger als jemals zuvor. Aufgrund der Ereignisse der jüngsten Vergangenheit wie der Covid-19-Pandemie oder dem Krieg in der Ukraine kamen viele Produktionen zum Stillstand und Lieferketten wurden somit unterbrochen. Genau deswegen ist es wichtig, dass nach alternativen Transportwegen oder Innovationen gesucht wird, um die Lieferung von bestimmten Rohstoffen oder Gütern garantieren zu können. Um diese Lösungswege zu finden, eignet sich meiner Meinung nach ein Studium im Bereich Transportwirtschaft & Logistik ideal. 

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„Durch das Studium lernt man, wie wichtig es ist, ein stabiles Netzwerk zu halten."
Christoph Krammer (studiert am Logistikum Steyr)
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„Ein Logistikstudium ermöglicht eine Vielfalt an sicheren Jobmöglichkeiten”
Melanie Hofer (studiert an der FH des BFI Wien)
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„Besonders gefällt mir, dass die Kurse Praxisorientiert sind”
Mika Hammerl (studiert am Institut für Transportwirtschaft und Logistik, WU Wien)
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