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Vom Lehrling zum Staatsmeister

Bild: © Gebrüder Weiss

Marko Nebrigić hat es vom Lehrling bei Gebrüder Weiss zum Staatsmeister der Spediteuregeschafft. Dabei hat der junge Experte eher zufällig zu seiner Berufung gefunden. Wie er sich nun auf die Weltmeisterschaft vorbereitet, verrät er im Interview.

Text: Hanna Begić

Zunächst einmal, herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg bei den AustrianSkills 2022 im Beruf Speditionskaufmann. Wie hast du dich darauf vorbereitet?

Um ehrlich zu sein, war meine Vorbereitungszeit relativ knapp. Man hat mich während meiner Lehre gefragt, ob ich Lust hätte mitzumachen. Ich dachte mir, dass mir die Erfahrung sicherlich nicht schaden wird. Kurz vor dem Wettbewerb war ich noch auf Urlaub und wurde nach meiner Rückkehr krank. Ich dachte, dass ich deswegen nicht an den AustrianSkills teilnehmen kann, und habe mich nicht vorbereitet. Ich war dann aber schneller als gedacht wieder gesund und konnte doch noch am Wettbewerb teilnehmen. Auf der Zugfahrt von Vorarlberg nach Salzburg, wo der Wettbewerb stattfand, habe ich begonnen zu lernen und das auch nur für eine halbe Stunde.

Nicht schlecht! Wie sah denn eigentlich der Ablauf des Wettbewerbs aus?

Wir mussten fiktive Geschäftsfälle aus den Bereichen Verkauf, Import, Export und vieles mehr lösen. Zusätzlich mussten wir Kundengespräche führen und Firmenpräsentationen halten über den jeweiligen Bereich, für den man sich beworben hat. Da ich nicht viel Zeit hatte, um mich ausgiebig vorzubereiten, war ich sehr erstaunt und natürlich erfreut über meinen Sieg.

Als Sieger der AustrianSkills bist du automatisch für die WorldSkills 2022, die Mitte Oktober in Shanghai stattfinden werden, qualifiziert. Dort wirst du dich mit der internationalen Konkurrenz messen. Wirst du diesmal früher mit den Vorbereitungen beginnen oder reichen dir die 13 Stunden Flugzeit?

(lacht) Ich habe schon angefangen, mich mit einem Experten auf den Wettbewerb vorzubereiten. Zur Übung werden mir laufend Arbeitsaufträge zum Lösen zur Verfügung gestellt, und auch einen Englisch-Sprachkurs organisiert mir mein Arbeitgeber – das volle Programm eben. Rund 200 Vorbereitungsstunden wurden mir angeboten, die ich natürlich alle nutzen werde.

Etwas anderes. Wie hast du eigentlich zur Logistik gefunden? Was hat dich motiviert, dich für eine Karriere in dieser Branche zu entscheiden?

Als Kind war es mein Traum, Pilot zu werden oder zumindest einen Job in der Luftfahrt zu haben. Als ich dann auf der Suche nach einer passenden Lehrstelle für mich war, stieß ich auf den Sektor Luftfracht. Und das war ein Glück, denn fast hätte ich mich für eine Lehre als Maschinenbautechniker entschieden. Ein Bekannter machte mich aber auf die Spedition Gebrüder Weiss aufmerksam und durch diesen konnte ich meine Lehre dort absolvieren. Momentan bin ich in der Abteilung Luftfracht und Export und hier für den Bereich Asien zuständig. Vor meiner Lehre war Spedition ein Fremdwort für mich.

Wie hat dir deine Lehre gefallen?

Die habe ich schon sehr genossen. Ich wurde sofort gut aufgenommen. In meinen drei Lehrjahren durfte ich in alle Bereiche hineinschnuppern, vom Import und Export bis hin zur Seefahrt und Luftfracht. Auch Kurierdienste durfte ich machen. Am meisten hat mir aber die Luftfracht gefallen, weswegen ich mich schlussendlich für diesen Sektor entschieden habe.

Hast du Tipps an junge Menschen, die auf der Suche nach einer Lehre sind?

Ich würde auf jeden Fall raten, möglichst verschiedene Messen in den jeweiligen Bundesländern zu besuchen. Dort kommt man nämlich auch persönlich mit den Firmen und den Vorgesetzten in Kontakt. Zudem sollte man natürlich auch übers Internet passende Lehrstellen suchen. Recherchieren ist hier wirklich das A und O!

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